UNTERWEGS
Du bist, die ICH BIN,
Du, mein Bruder, du, meine Schwester,
Du bist mein Spiegel,
in den ich seit Anbeginn schaue
bis tief in mein Herz.
Du, Mitmensch, dem ich begegne
auf meinen Wegen
in unbekannte Fernen,
schenkst mir durch dein Dasein
allgegenwärtig Heimat in mir.
Du lauer Lufthauch
vor der Hitze oder Kälte des Tages
besänftigst meine schreckhaften Sinne
und offenbarst mir
das Auge des Sturmes im Sein.
Du rote, schwarze oder braune Erde,
mal fruchtbar, mal trocken, mal völlig durchweicht
bist der heilige Boden
für meine tastenden Schritte
ins Neuland des Lebens.
Du Wasser des Lebens,
das mir in vielen Formen begegnet,
stillst meinen Durst nach mir und nach dir.
Indem du mich reinigst,
erkenne ich Schicht um Schicht meines wahren Selbst.
Du wolkiger, gleißender
oder sternfunkelnder Himmel
umspannst mein winziges Dasein.
Kosmische Schönheit
hält mich aufrecht im Innern.
Du, meinesgleichen,
ob Mensch, Baum, Stein, Stern oder Schmetterling,
ob am Meer, in den Bergen oder unter Blättern geborgen:
Du lässt mich finden Frieden auf Erden
in mir und mit dir.
13. Sept. 2024