Bäume

Bäume - Höhe -

Schwindel erregender Aufschwung,

Schutz und Heimstatt

für überfliegende Schwerelosigkeit

schwirrender Flügel.

Und dann der Gesang:

Töne, die sich erhoben über alles,

die einst jubelnd in den Himmel stiegen,

als wäre nichts leichter als das;

Äste für Nester,

Würmer für hungrige Schnäbel,

Borke für Käfer und Maden -

alles EINS, einander bedingend und DA.

Heute starrt baumlose Erde ins Leere.

Noch wächst einiges:

Büsche, graue Gräser, traurige Stauden,

des schützenden Schattens beraubt;

Hühner picken, scharren,

gackern, raufen, laufen,

zetern flügelschlagend -

Bodenvolk!

Ach, ihr singfreudigen Leichtlebigen,

wann füllte euer Willkommen und Abschied

zuletzt Dämmerung und Herz?

Lichtjahre entfernt,

Dunkeljahre

voll unüberwindbarer Erdschwere,

seit den Bäumen nicht mehr vergönnt ist,

den Weg ins Blaue zu weisen,

unendlich und befreiend, für alles,

was nach Fliegen sich sehnt...